Schlaf-Apnoe
Ungefähr die Hälfte der Menschen schnarcht nachts. Das ist ungefährlich, solange nicht eine Atempause auftritt und von einem lauter Schnarchen gefolgt wird. Unter den Erwachsenen leiden mindestens 2 % der Frauen und 4 % der Männer unter nächtlichen Atempausen. Das Risiko steigt vor allem mit steigendem Körpergewicht an.
Menschen mit nächtlichen Atempausen sind tagsüber müde oder abgeschlagen, müssen nachts zur Toiletten und werden manchmal nachts vom eigenen Schnarchen wach. Unbehandelt steigt das Risiko im Laufe des Lebens einen Bluthochdruck zu entwickeln oder einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Manchmal ist ein schwer einstellbarer Bluthochdruck oder ein nächtlicher Bluthochdruck Anlass, dass der Hausarzt oder die Hausärztin weitere Untersuchungen veranlasst.
Die Krankenkassen schreiben vor, dass zunächst ein Schlafscreening erfolgt, die sogenannte Polygraphie. Dazu wird mittags in der Praxis ein kleines Gerät abgeholt, das man sich abends anlegt. Damit werden Atemwegungen, Atemstrom, Schnarchgeräusche, Körperlage,EKG und der Sauerstoffgehalt aufgezeichnet. Am nächsten Morgen wird das Gerät in der Praxis abgegeben und ausgewertet.
Wenn nur ein mittlerer Befund vorliegt, kann eventuell durch Gewichtsabnahme, Rückenlage Vermeidung oder eine Protrusionsschiene, die den Unterkiefer vorschiebt und ein Zahnarzt herstellt, Abhilfe geschaffen werden. Bei einem schweren Befund muss eine Überweisung in ein Schlaflabor erfolgen. Dort werden die Atemstörungen mithilfe einer nächtlichen Atemunterstützung, s.g. CPAP-Gerät, behandelt. Meist erfolgt die Gewöhnung an dieses Hilfsmittel sehr rasch, da das Tagesbefinden und die Tagesmüdigkeit umgehend gebessert sind. Und meistens ist auch der oder die SchlafpartnerIn dankbar, dass das laute nächtliche Schnarchen ein Ende hat.
Wir kennen uns mit den gängigen CPAP-Geräten gut aus, sodass oft eine Nachsorge in der Praxis problemlos möglich ist.